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Brauereibesichtigung in Blumenau

  • Autorenbild: Elena
    Elena
  • 7. Mai 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Aktuell sind wir in schon in Paraguay, in der kleinen (aber dennoch drittgrößten) Stadt Encarnación. Hier ist Nebensaison und auch an sich ist alles sehr langsam, ruhig und entspannt, sodass man endlich mal dazu kommt, ein bisschen Lesestoff für euch zu produzieren. Hier kommt also unser Bericht über Blumenau, oder „Wie schwierig es sein kann, eine Brauereiführung zu machen“:

Der Süden Brasiliens ist stark von verschiedenen Einwanderern geprägt: es gibt viele italienische, japanische und auch eben auch deutsche Einwanderer. Die Stadt Blumenau wurde sogar von einem deutschen gegründet, vom Apotheker Hermann Blumenau 1850 (wer mehr wissen will: Google fragen).



Wir lesen, dass es dort sehr deutsch sei und es einige Brauereien in der Umgebung gibt, die man besichtigen kann. Das wollen wir uns mal selbst ansehen und fahren mit dem Bus von Rio über Curitiba in die „Capital da Cerveja“ (Hauptstadt des Bieres).

Die Stadt selbst und die vereinzelten fachwerkähnlichen Gebäude sind recht flott erkundet, also wollen wir uns, wie in verschiedenen Flyern beworben, eine der Brauereien ansehen. Doch diese einfache Idee wurde zur großen Herausforderung …


In einer Bar fragen wir nach, welche wohl am interessantesten zu besichtigen sei: es stehen Marken wie Eisenbahn, Schornstein und Bierland zur Wahl. Eisenbahn wurde allerdings vor kurzem von Heineken gekauft, und seitdem gäbe es dort keine Führungen mehr. Also machen wir uns mit dem Bus auf den Weg ins 1,5 Stunden entfernte Örtchen Pomerode („Nossa pequena alemanha“ – unser kleines Deutschland), wo die Schornstein Brauerei zu finden ist. Dort müssen wir leider hören, dass der einzige Guide sich das Bein gebrochen hat und dementsprechend aktuell keine Führungen stattfinden können. Wir trinken also ein Bier und kaufen ein T-Shirt mit Schornstein Logo und tingeln ein bisschen durch den verschlafenen Ort, der ansonsten nicht so furchtbar viel zu bieten hat (bis auf ein paar witzige Straßennamen oder Restaurants, die „Tortenparadies“ oder „Restaurant Schröder“ heißen). In einem Café essen wir ein Stück Kuchen, der uns – nachdem der Kellner herausgefunden hat, dass wir aus Deutschland kommen – als „Sumpfkuchen“ serviert wird. Es handelt sich um Käsekuchen/Russisch-Zupf-Kuchen.



Nur halb zufrieden mit diesem Ausflug steigen wir wieder in den Bus in Richtung Blumenau, mit dem Plan, auf halber Strecke auszusteigen um die etwas außerhalb der Stadt liegende Brauerei Blumenau zu erreichen: unsere letzte Hoffnung auf eine Brauereiführung! Wir verfolgen wieder auf Google Maps unsere Fahrt und bitten den Fahrer, uns aussteigen zu lassen als wir so nah wie möglich an der Brauerei sind. Die restlichen zwei Kilometer legen wir zu Fuß zurück, durch ein Industriegebiet und bei schwülen Temperaturen. Aber nichts kann uns stoppen, wir wollen jetzt diese blöde Brauereiführung! Dort angekommen fragen wir nach und bekommen wieder eine negative Antwort: eigentlich gäbe es momentan keine Führungen. Es sei aber zufällig jemand da, der uns auf Englisch alles erklären könne, bloß gäbe es ein Problem mit Freddys Schuhwerk: da aktuell produziert wird (was offenbar auch nicht jeden Tag der Fall ist), dürften wir nur mit geschlossenen Schuhen in die heiligen Hallen. Freddy trägt Flip-Flops. Es scheint ein Fluch auf uns zu liegen! Unsere Optionen: entweder in die zwei Kilometer entfernte Mall gehen und Schuhe kaufen oder mit UBER zu unserer Unterkunft fahren um Schuhe anzuziehen und wieder zurückkommen. Aufgeben wollen wir jetzt nicht! Wir entscheiden uns für Variante B und eiern mit einem UBER Fahrer in insgesamt 40 Minuten hin und zurück (der Spaß kostet uns etwa 8 EUR). So stehen wir kurz vor Feierabend wieder vor der Tür, artig mit geschlossenen Schuhen, um endlich unsere Brauereiführung zu bekommen.

Der lässige Brauer sagt uns dann, dass er uns auch Gummistiefel hätte leihen können, das wusste der Marketingleiter, der uns zuvor in Empfang genommen hatte, offenbar leider nicht … darüber ärgern wir uns jetzt aber auch nicht mehr, sondern genießen unsere private Führung.



Die Brauerei ist noch sehr jung, sie wurde erst vor ein paar Jahren gegründet. Dass der Name der Stadt bisher noch nie für eine Biermarke hier verwendet wurde, hatte die Gründer selbst auch überrascht. Mit einem der ersten Biere, die sie brauten, bewarben sie sich in Brüssel bei einem internationalen Bier Contest und haben überraschend direkt Gold geholt! Dennoch blieb es eine kleine Brauerei, die neben 14 eigenen Craft Bieren auch für andere kleine Labels brauen, sodass sie insgesamt etwa 40 verschiedene Biere brauen, sowohl fürs Fass als auch für die Flaschenabfüllung.

Nach der Führung darf die Verkostung natürlich nicht fehlen: wir testen acht sehr verschiedene Biersorten und kaufen leicht angeduselt direkt auch jeweils ein T-Shirt, diese sympathische kleine Brauerei wollen wir in die Welt tragen! … Und eine Erinnerung an unsere letztendlich erfolgreiche Mission „Brauereiführung“ wollten wir natürlich auch gerne haben.




 
 
 

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